Prostatkrebsabklärung

PSA Risikoabschätzung für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms

+ Berechnung der PSA-Dichte (PSA pro Volumen)

+ Nutzen für den einzelnen Mann in vielfachen Untersuchungen gesichert (frühere Tumorerkennung = bessere Behandlungs-/Heilungsmöglichkeiten und geringere Anzahl von Männern mit metastasierter oder organüberschreitender Tumorerkrankung)

+/- Nutzen des Screenings (für alle Männer) nicht belegt, da hier auch gesundheitsökonomische Faktoren eine Rolle spielen, deshalb aktuell keine Kassenleistung

+/- kritisches Hinterfragen vor Durchführung einer Biopsie

Freies PSA

zusätzliche Information über das Risiko für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms (auffällig bei < 15%), Hilfe vor Durchführung einer Biopsie, kann auch in Risikokalkulatoren eingesetzt werden und so eine Einschätzung des Risikos für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms geben.

Transrektaler Ultraschall der Prostata (TRUS)

Der transrektale Ultraschall (TRUS) ist ein bildgebendes Verfahren, das zur Diagnostik von Veränderungen der Prostata und der Samenblasen eingesetzt wird. Bei dieser Untersuchung wird der Schallkopf über den Enddarm (lat: transrektal) direkt an der Prostata positioniert, wodurch eine hochauflösende Bildgebung des Prostatagewebes möglich ist.

Vorteile durch die hochauflösende transrektale Bildgebung:

  1. Größenmessung der Prostata zur genaueren Bewertung des PSA-Wertes
  2. Darstellung von gutartigen Veränderungen, die zu einer Erhöhung des PSA-Wertes führen können
  3. Darstellung von nicht tastbaren Krebsveränderungen
  4. frühzeitige und genaue Darstellung von sehr kleinen Gewebeveränderungen, dadurch schonendere Behandlungsmöglichkeiten und bessere Heilungsraten

 

Elastografie

Die Elastografie ist eine zusätzlich zum konventionellen (TRUS-) Ultraschallbild einsetzbare Technik, die eine exaktere Lokalisation von Krebsherden in der Prostata erlaubt. Die Besonderheit der Elastografie ist, dass sie den Härtegrad von Gewebe farblich darstellen kann. Da Krebsgewebe dichter mit Zellen gepackt ist und dadurch einen höheren Härtegrad als das gesunde Prostatagewebe aufweist, werden erkrankte Bereiche bei der Elastografie sichtbar gemacht. So können selbst kleinste Krebsareale genau lokalisiert werden, die mit anderen Verfahren häufig unerkannt bleiben.

Somit kann der Arzt bei einer Gewebeentnahme direkt die verdächtigen Areale ansteuern. Die Treffsicherheit ist dadurch deutlich höher als beim konventionellen Ultraschall alleine. Die Elastografie bietet demnach die Chance, Prostatakrebs früher zu erkennen und nachzuweisen.

Bei frühzeitiger Diagnose stehen inzwischen neben den konventionellen Behandlungsmethoden (Totaloperation der Prostata oder eine Bestrahlungstherapie) minimalinvasive Verfahren zur Verfügung, die deutlich weniger Nebenwirkungen haben.

Je früher der Krebs erkannt wird, desto größer die Chance auf (schonende) Heilung.

MRT-TRUS-Fusionsbiopsie

Vorraussetzung für die Untersuchung ist die Durchführung einer sog. Multiparametrischen MRT der Prostata (aktuell werden die Kosten von vielen gesetzlichen und allen privaten Krankenkassen übernommen, die Kosten liegen, falls die Untersuchung als Selbstzahler durchgeführt werden muss bei ca. 350-400€).

Mit Hilfe der MRT-Daten können dann bei Durchführung der Ultraschallgesteuerten Gewebeprobenentnahme zielgenau aus den im MRT auffälligen Arealen Gewebeproben entnommen werden. Nach aktuellem wissenschaftlichemn Standard wird empfohlen zusättzlich zu den gezielten Proben 12 regelmäßig auf die Prostata verteilte Standardproben zu entnehmen, um im MRT oder Ultraschall unsichtbare Krebsherde nicht zu übersehen.