Induratio Penis Plastica (IPP)

 Die Induratio penis plastica (IPP) oder Morbus de la Peyronie (Peyronie’s disease) ist eine gutartige, aber meist stark belastende, chronische, meist phasenweise verlaufende Erkrankung der Penisschwellkörper, welche ca. 5 % aller Männer betrifft und meist im Alter zwischen 40 und 60 Jahren auftritt. In 30-40% besteht eine gleichzeitige Sehnenverkürzung (Dupuytren Kontraktur) der 3.-5. Finger. Beide Erkrankungen werden über eine genetische Veränderung auf dem Chromosom 7 sowie 3 vererbt.

Die Induratio penis plastica verläuft oft schubweise, wobei man generell zwischen einer aktiven entzündlichen Phase von meist 12 bis 18 Monate Dauer und einer darauffolgenden stabilen vernarbenden Phase unterscheidet.

Die IPP beginnt meist mit Schmerzen bei Erektionen und tastbaren Knotenbildungen, später führt sie zu Penisschrumpfung/-verkrümmung. Oft ist die IPP mit einer Erektilen Dysfunktion bzw. einem Testosteronmangel vergesellschaftet.

Als Ursache werden Mikroverletzungen bei sexuellen Aktivitäten sowie autoimmune Hintergründe diskutiert.

Die Therapie der Induratio penis plastica richtet sich nach der Diagnostik und den dabei erhobenen Befunden. Hierbei wichtig ist insbesondere die Differenzierung zwischen verkalktem und nicht verkalktem Stadium durch Ultraschall sowie die exakte Penisvermessung mit dem Goniometer.

Durch Einführung des multimodalen Therapiekonzeptes nach Prof. Porst ist nur noch in Ausnahmefällen eine Operation notwendig und sind die nachfolgenden Ergebnisse realistisch erreichbar:

  1. Mit Beginn der Therapie kommt bei über 95 % der Erkrankten die Krankheit zum Stillstand.
  2. Eine deutliche Schmerzreduktion ist immer zu erreichen, in den meisten Fällen auch ein komplettes Verschwinden der Schmerzen.
  3. Bei über 3/4 der Betroffenen kommt es zu einer wesentlichen Verbesserung der Befunde über die nächsten 1-2 Jahre (Rückbildung der Knotenbildungen und Penisverformungen sowie teilweise auch wieder zu einem Längengewinn)
  4. Eine vorraussichtliche Verbesserung der Verkrümmung ist auch in Studien schwierig einzuschätzen, es kommt aber im Rahmen der Behandlung mit dem multimodalen Therapiekonzept durchschnittlich zu einer Verbesserung von ca. 15-20°.

Von entscheidender Bedeutung ist, dass so früh wie möglich eine Behandlung eingeleitet wird, also möglichst in der entzündlichen Phase bzw. sobald die ersten auf eine Induratio penis plastica hinweisenden klinischen Symptome auftreten.

Multimodales Therapiekonzept:

1. Stoßwellentherapie (ESWT) 8-12 Sitzungen, 3000 Applikationen mit 5 Hz.
2. Antiinflammatorische und perfusionssteigernde Medikation mit Tadalafil 5 mg täglich oder bei Kontraindikationen L-Carnithin über 6-12 Monate.
3. Stretchingübungen 1x/Tag über ca. 1 Minute. Alternativ kann eine Penisvakuumpumpe eingesetzt werden.
4. Streckapparate: Bei Winkeln über 60° sollte zudem ein Stretching-Device zum Einsatz kommen.

Bei Interesse wird nach eingehender Untersuchung in einem ausführlichen Gespräch die Diagnose, das weitere Vorgehen und die Erfolgsaussichten ausführlich besprochen.

Obwohl die Wirkung der ESWT bei IPP in vielen Studien belegt wurde, ist die Therapie leider noch kein Leistungsbestandteil der gesetzlichen Krankenkassen. Private Kassen sind hier aufgeschlossenerer und übernehmen in vielen Fällen die Kosten nach Einreichung eines Antrags.

PRP-(Platelet-Rich-Plasma) in der Behandlung der IPP


Dieses Prinzip wird schon seit vielen Jahren mit großem Erfolg in der Orthopädie und Traumatologie zur Gelenk-, Knochen-, Knorpel- und Wundheilung sowie zur Regeneration angewendet und kommt auch im Spitzensport unter dem Namen PRP-Therapie zum Einsatz.

Dazu wird Ihnen aus der Armvene Blut entnommen. Dieses wird in einem speziellen labortechnischen Verfahren aufgearbeitet. Dabei werden die in der Blutprobe enthaltenen Blutplättchen, Stammzellen sowie Wachstumsfaktoren und das Serum isoliert und konzentriert (PRP = platelet rich plasma=Plättchen reiches Plasma).

Die Blutplättchen spielen hierbei eine entscheidende Rolle und sind bei Verletzungen von großer Bedeutung. Neben dem Anstoßen der Blutgerinnung am Ort der Verletzung enthalten Sie aber auch eine Vielzahl von wichtigen Wachstumsfaktoren (u.a. platelet derived growth factors PDGF A-D), die unter anderem die Neubildung von Gewebe, Blutgefäßen und Nerven anregen und die Wundheilung in Gang setzen.

Das PRP wird nach einer ausgiebigen örtlichen Betäubung in und um die Plaque bzw. Fibrose eingespritzt.

Durch den hierdurch angestoßen Heilungs- und Umwandlungsprozess in gesundes und elastisches Gewebe kann eine Verringerung der Plaque und damit eine Reduktion der Beschwerden sowie eine Verbesserung der Penisverkrümmung erreicht werden.

Ein Behandlungszyklus umfasst 1-3 Behandlungstermine im vierwöchigen Abstand.

Wir nehmen Ihre Beschwerden ernst und bieten Ihnen eine individuelle, diskrete und moderne Diagnostik und Therapie. Sprechen Sie uns an, wenn Sie Veränderungen bemerken oder Fragen haben. Gemeinsam finden wir den passenden Weg.

Informationen zum Stoßwellengerät: https://stosswelle.info/

 

Genauere Informationen: Induratio penis plastica | Urologe und Androloge – Urologische Praxis Prof. Dr. Porst (porst-hamburg.de)